Medienmitteilung vom 17. Januar 2018

Ostschweiz kämpft vereint gegen No-Billag-Initiative

Die „No-Billag-Initiative“ ist zu radikal. Durch die Streichung der Gebührengelder wären Randregionen besonders hart betroffen. Deshalb schliessen sich die beiden Ostschweizer Komitees „Nein zu No-Billag“ und „Nein zum Sendeschluss“ zusammen und treten vereint auf. Dem Co-Präsidium gehören über 30 Personen aus allen Parteien sowie aus Sport, Kultur, Musik und Gesellschaft an.

Ostschweiz. - Die beiden Ostschweizer Komitees „Nein zu No-Billag“ und „Nein zum Sendeschluss“ schliessen sich zusammen und kämpfen gemeinsam für ein unabhängiges und regionales Fernseh- und Radioangebot. Dies gaben der St.Galler Nationalrat Thomas Ammann vom Komitee „Nein zu No-Billag“ sowie der TVO-Geschäftsleiter André Moesch vom Komitee „Nein zum Sendeschluss“ an der heutigen (17. Januar 2018) Medienkonferenz in St.Gallen bekannt. „Die Initiative, über welche wir am 4. März abstimmen, ist zu radikal. Sie zerstört nicht nur SRF, sondern auch die Regionalfernsehlandschaft mutwillig“, zeigt sich André Moesch besorgt. Deshalb kämpfe er zusammen mit dem über 30-köpfigen Co-Präsidium vehement gegen die Initiative. Dem Komitee gehören nebst Politikern von der BDP, CVP, EVP, GLP, FDP, SP und SVP auch Mitglieder der Jungparteien JCVP, JGLP, JUSO an. Verstärkt wird das breit abgestützte Komitee durch Persönlichkeiten wie dem FCSG-Spieler Tranquillo Barnetta, dem Volksmusiker Jakob Freund, der Unternehmerin Gabriela Manser, dem Musiker Marc Frischknecht, dem Schauspieler Philipp Langenegger sowie der Sängerin und Moderatorin Paola Felix.

Randregionen würden verlieren

Thomas Ammann freut sich, dass sich ein so breit abgestütztes Komitee gemeinsam gegen die Initiative „Nein zu No-Billag“ einsetzt: „Wir müssen uns mit vereinten Kräften für unabhängige Schweizer Medien einsetzen. Denn ohne starke Schweizer Medien erhalten finanzkräftige Investoren mehr Macht und beeinflussen die Meinungsbildung.“ Zu den grossen Verlierern würde nebst der rätoromanischen Schweiz insbesondere auch die Ostschweiz gehören. „Für Investoren sind nur Ballungsgebiete wie Zürich interessant. Wir dürfen die Randregionen nicht verkümmern lassen. Es gilt Solidarität statt Egoismus“, sagt der Innerrhoder Ständerat Ivo Bischofberger. Die Thurgauer Nationalrätin Edith Graf-Litscher ist derselben Meinung und unterstreicht: „Ich will die Pressefreiheit nicht zerstören. Deshalb sage ich klar Nein zu No Billag.“

Generationen verbinden

Die Programme der SRG, der 13 regionalen TV-Sender sowie der 21 Lokalradios spiegeln nicht nur unsere vielfältige Kultur, sondern sie dienen auch als Brückenbauer zwischen Landesteilen, Sprachregionen und Generationen. Auch wenn sich das Konsumverhalten der Mediennutzer verändert, braucht es aus Sicht des Jungpolitikers Andrin Monstein nach wie vor unabhängige Medien: "Ich will die Belusconisierung der Schweizer Medienlandschaft verhindern. Die SRG konstruktiv reformieren und modernisieren zu wollen, ist kein Argument für die radikale No-Billag Initiative. Speziell auch junge Ostschweizerinnen und Ostschweizer gilt es über die weitreichenden Konsequenzen dieser Abstimmung aufzuklären." Er stellt auch fest, dass wegen der Gratis-Mentalität oftmals vergessen wird, was hinter gut recherchierten Beiträgen steckt und dies etwas koste.

Bevölkerung sensibilisieren

In den nächsten Wochen wird das Komitee mit verschiedenen Standaktionen und in persönlichen Gesprächen die Bevölkerung über die Wichtigkeit und Folgen der bevorstehenden „No-Billag“-Abstimmung informieren. Dabei wurde an der Medienkonferenz unterstrichen, dass sich das Komitee nicht gegen Veränderungen bei der SRG sträubt, sondern mit ihrem Einsatz zur Medienvielfalt steht. „Nur mit einem Nein kann die SRG reformiert werden. Bei einem Ja müssen wir darüber gar nicht mehr diskutieren. Dann sind unabhängige, durch Gebührengelder finanzierte Fernseh- und Radioprogramme vom Tisch“, gibt Nationalrat Thomas Ammann zu bedenken.

Ständerat Ivo Bischofberger (v.l.), Nationalrat Thomas Ammann, Nationalrätin Edith Graf-Litscher, TVO-Geschäftsführer André Moesch und Andrin Monstein, Präsident JGLP Kanton St.Gallen. Foto: pd
Ständerat Ivo Bischofberger (v.l.), Nationalrat Thomas Ammann, Nationalrätin Edith Graf-Litscher, TVO-Geschäftsführer André Moesch und Andrin Monstein, Präsident JGLP Kanton St.Gallen. Foto: pd

Rückfragen an:

Thomas Ammann, Koordinator Ostschweizer Komitee, Tel. 079 409 77 19, thomas.ammann@parl.ch
André Moesch, Koordinator Ostschweizer Komitee, 071 313 00 13, andre.moesch@nzz.ch